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Effiziente Beleuchtung mit LED

LED für den kirchlichen Klimaschutz

In Kirchen und Gemeindehäusern wird ein hoher Anteil des Stromverbrauchs für die Beleuchtung benötigt. Groß sind die Einsparpotentiale besonders dort, wo noch die herkömmliche Technik verbaut ist. Diese Einsparungen zu nutzen, hat schnell finanzielle Vorteile und positive Effekte für die eigene Klimabilanz.

Bei der Stromerzeugung entstehen in Deutschland trotz hoher Ökostromanteile immer noch hohe THG-Emissionen, 2020 waren es durchschnittlich 438 Gramm pro Kilowattstunde. Das ist weit entfernt von den 40 Gramm, die für die Erzeugung von Ökostrom angerechnet werden. Auch wer schon Ökostrom bezieht oder die eigene PV-Anlage auf dem Dach hat, kann für den Klimaschutz Strom sparen. Der eingesparte Ökostrom steht so Anderen zum Verbrauch zur Verfügung. Strom effizient einzusetzen und den eigenen Verbrauch zu senken, ist daher in jedem Fall gut für den Klimaschutz.

Ein großer Vorteil ist: Der Einsatz von LED-Beleuchtung ist eine leicht umzusetzende Maßnahme, die benötigte Technik ist verfügbar und erprobt und sie erzielt schon nach kurzer Zeit Rückflüsse in die Kirchenkasse.

 

 

LED Technik ist heute das Leuchtmittel der Wahl

LED-Leuchtmittel sind aktuell die effizientesten Lampen auf dem Markt. Ihre im Vergleich lange Lebensdauer – oder besser Leuchtdauer – sorgt dafür, dass sie seltener ausgetauscht werden müssen. Zudem gibt es LEDs mittlerweile in vielen verschiedenen Farben, Formen, Helligkeiten und mit fast allen denkbaren Sockeln. Das ist einerseits gut, sorgt aber auch für eine gewisse Unübersichtlichkeit. Hier einige Hinweise für den Weg durch den Faktendschungel:

80 bis 90 Prozent weniger Stromverbrauch
Im Vergleich mit Glühlampen sparen LED-Leuchtmittel etwa 90 Prozent, aber auch im Vergleich zu Halogenlampen können noch Einsparungen von bis zu 80 Prozent erreicht werden

Je höher der Leistungsunterschied, desto höher die Energieeinsparung
Ein Austausch von Leuchtmitteln lohnt sich aufgrund der hohen Leistungsunterschiede zur LED-Technik gerade bei Glüh- und Halogenlampen. So lässt sich ein Halogenleuchtmittel mit 40 Watt Leistung durch ein LED-Leuchtmittel mit nur 7 Watt ersetzen. Neben der Leistung gibt es aber noch einen weiteren wesentlichen Faktor für den Energieverbrauch von Leuchtmitteln: die Nutzungsdauer.

Wird lange Licht gebraucht, lohnt sich ein Austausch schnell
Je länger eine Leuchte im Jahr eingeschaltet sein muss, desto schneller können sich Ausgaben durch die Einsparungen ausgleichen, auch bei geringeren Leistungsunterschieden der ausgetauschten Leuchtmittel. Bei ganztägiger technisch aufwändiger Beleuchtung (insb. in Kirchräumen mit 4.500 und mehr Betriebsstunden pro Jahr, also ganzjähriger Nutzung) kann von sehr kurzen Amortisationszeiten ausgegangen werden. Aber auch in größeren Gemeindehäusern oder Gemeindezentren lohnt es sich, die Beleuchtungssituation in den Blick zu nehmen, denn diese trägt meist einen hohen Anteil des Stromverbrauchs bei.

Weniger Wartung durch längere Lebensdauer
LED-Leuchten sind äußerst langlebig. Sie erreichen heute Betriebszeiten von bis zu 25.000 Stunden und können bis zu 50.000 Schaltzyklen (Ein- und Ausschalten) halten. Halogen-Lampen schaffen es bspw. nur auf 2.000 Betriebsstunden und 8.000 Schaltzyklen.

 

 

Leuchteigenschaften verschiedener Leuchtmittel im Vergleich, eigene Darstellung.

 

 

Entscheidungshilfen für den Weg zur effizienten Beleuchtung

Schritt für Schritt oder alle auf einmal tauschen?
Am Anfang steht die Frage: Alles auf einmal tauschen oder nach und nach beim Tausch kaputter Lampen und Leuchtmittel effizienter werden? Denken wir im Lebenszyklus des Leuchtmittels, ist es schlecht dieses auszutauschen, obwohl es noch funktioniert. Schließlich musste zu seiner Herstellung schon Energie und Material aufgewendet werden und auch die Entsorgung trägt zum gesamten Fußabdruck des Leuchtmittels bei. Mit dem Fokus auf die Energieeinsparung hingegen lässt sich durch einen schnellen Umstieg auf effizientere Technik der größte Erfolg erreichen.

Hat man seinen Fahrplan für die neue Beleuchtung, geht es an die Auswahl passender Lampen oder Leuchtmittel. Früher hat man diese anhand der Leistung ausgesucht und konnte sich alleine daran orientieren, da es fast nur Glühbirnen zu kaufen gab. Mit der großen Vielfalt verschiedener Technologien geht das heute nicht mehr. Stattdessen spielen die grundsätzlichen Eigenschaften von Leuchtmitteln die Hauptrolle.

Helligkeit
Wie viel Licht ein Leuchtmittel abgibt, also der Lichtstrom, wird in der Einheit Lumen (lm) gemessen. Eine alte 60 Watt Glühbirne leuchtet mit 700 Lumen. Das passt gut für die Beleuchtung bspw. eines Schreibtisches.

Farbton
Die Lichtfarbe wird als Temperatur in Kelvin (K) angegeben. Je höher die Farbtemperatur ist, desto heller bzw. weißer wirkt das Licht. Hier ist es wichtig die Lichtfarbe passend zum jeweiligen Raum zu wählen. Orientierung gibt die folgende Tabelle.

Lichtfarben von LED Leuchtmitteln und ihre Anwendungsbereiche, eigene Darstellung

 

 

Der richtige Sockel und Einsatz von Vorschaltgeräten

Anschließend geht es dann auf die Suche nach dem richtigen Sockel. In den meisten Fällen können Leuchtmittel ganz einfach ausgetauscht werden. Bei Gewindesockeln wie E27 oder dem dünneren E14 kann einfach eine andere Birne eingeschraubt werden.

Im Fall von Halogenleuchten und Leuchtstoffröhren sollte man aber auf Vorschaltgeräte und Trafos achten. Halogenspots arbeiten oft mit einer Spannung von 12 Volt und werden daher mit vorgeschalteten Niedervolt-Transformatoren betrieben. Diese brauchen eine Mindestlast und können daher bei einer Verringerung der angeschlossenen Leistung durch LED-Leuchtmittel nicht mehr einwandfrei funktionieren. Hier muss der Transformator bei einem Leuchtmitteltausch auch getauscht oder entfernt werden.

Bei Leuchtstoffröhren sind im Lampengehäuse Vorschaltgeräte verbaut, die zum Betrieb notwendig sind, aber selbst auch Strom verbrauchen. Diese beim Umstieg auf LED-Röhren ausbauen zu lassen, spart noch einmal ein paar Watt, gerade bei alten Lampen. Viele Hersteller von LED-Röhren bieten aber auch Modelle mit einer integrierten Elektronik, welche die Arbeit des Vorschaltgeräts quasi rückgängig macht. Diese LED-Röhren können ohne weitere Arbeitsschritte eingesetzt werden.


Gängige Sockel von Leuchtmitteln © CO2-Online GmbH, www.co2-online.de

 

Im Jahr 2023 treten Verbote für verschiedene Leuchtmittel in Kraft. Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel und ringförmige T5- sowie T9-Leuchtstofflampen dürfen ab März 2023, „normale“ T5- und T8-Leuchtstofflampen ab August und Halogenlampen mit den Fassungen G4, GY6.35 und G9 dürfen ab dem 31. September 2023 nicht mehr hergestellt und teilweise auch nicht mehr vertrieben werden. Förderung für den Umstieg auf LED-Beleuchtung bietet die Kommunalrichtlinie, die auch für Kirchengemeinden zugänglich ist und bis zu 50 Prozent der Kosten bezuschusst. FörderWegWeiser

Wie unsere Beispielrechnungen zeigen, lohnt sich der Umsteig aber meist auch ohne Förderung.