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Einfach erklärt - Wie viel Energie kostet die Heizung im Dom zu Lübeck?

Domgemeinde hat ihren Heizungsverbrauch analysiert

Der Energieverbrauch zum Heizen unserer Gebäude ist hoch und übersteigt unseren Stromverbrauch um Längen. Das zeigen Berichte und Auswertungen immer wieder. Aber wie sieht es mit dem Energieverbrauch in historischen Kirchen mit hohen Räumen und dickem Mauerwerk genau aus, zum Beispiel wenn dort für Gottesdienstfeiern oder Konzerte geheizt wird?

Die Dom-Gemeinde in Lübeck hat sich ihre Heizung für den Dom zu Lübeck genauer angesehen und Daten dazu erhoben, welchen Energieverbrauch das Aufheizen für verschiedene Nutzungen verursacht. Dabei ist einiges zu berücksichtigen:

Die Ausgangstemperatur im Dom schwankt über das Jahr hinweg durchaus erheblich. Die Grundtemperatur ist auf 8°C eingestellt, kälter soll es im Dom nicht werden. Zur Klimastabilisierung ist es jedoch zeitweise notwendig zusätzlich Wärme in den Dom einzubringen, um die Kunstschätze im Dom vor Schimmelbefall durch zu hohe Luftfeuchte zu schützen. Daher treten verschiedene Ausgangstemperaturen auf.

Für den Energieverbrauch zum Aufheizen macht es einen wesentlichen Unterschied, wie hoch die Differenz zur Nutzungstemperatur ist. Um auf eine Nutzungstemperatur von 16 °C für Konzerte oder 12°C für einen Gottesdienst zu kommen, ist also auch der Energieverbrauch durchaus unterschiedlich. Außerdem hat natürlich die Dauer einer Veranstaltung Einfluß auf den Heizenergieverbrauch.

Die Untersuchung zeigt: Bis zu 5.200 kWh Wärme werden benötigt, um für Konzerte das Hauptschiff des Doms von 8 °C auf 16 °C zu beheizen. Zum Heizen für Gottesdienste, für die üblicherweise 12 °C ausreichen, werden 2.000 kWh verbraucht. Entsprechend geringer ist der Verbrauch, wenn die Ausgangstemperaturen bereits bei 10 oder 12 °C liegen. Die Heizkosten sind entsprechend hoch, sie bewegen sich zwischen 100 Euro und über 650 Euro pro Veranstaltung.

Weit geringer ist der Verbrauch, wenn ganz auf das Aufheizen verzichtet wird, wie es im Winter 2022/23 als Beitrag zum Energiesparen und zur Kostensenkung auch im Dom praktiziert wurde.

Hintergedanke der Domgemeinde für diesen genauen Blick auf den Heizenergieverbrauch ist, die damit verursachten Kosten und Treibhausgas-Emissionen für Besucher und Nutzer transparent zu machen. Die Gemeinde möchte damit außerdem Summen für entsprechende Kompensationszahlungen beziffern. Denn aktuell wird die Heizung im Dom noch mit Heizöl betrieben und verursacht damit besonders hohe Emissionen. Nun sollen dafür Kompensationszahlungen, z.B. an die Klima-Kollekte, geleistet werden, solange die Heizung noch nicht auf klimafreundliche Wärmequellen umgestellt werden kann.

 

Im Maximalfall werden 5200 kWh Energie benötigt, um den Dom für eine Veranstaltung zu beheizen. Dabei werden 1,7 Tonnen CO2e freigesetzt.

Die Energie für vier Veranstaltungen diesen Umfangs genügt, um ein 1-Familien-Haus ein ganzes Jahr lang mit Wärme zu versorgen.