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Über den Klimaschutzeffekt von Homeoffice und Videokonferenzen

Umweltentlastung durch Videotechnik und Homeoffice

Das Thema Homeoffice und Videokonferenzen hat durch die Coronapandemie stark an Bedeutung gewonnen. Damit kam schnell auch die Frage nach dem Nutzen für die Umwelt auf. Inzwischen gibt es dazu wissenschaftliche Auswertungen. Darin wird der energetische Aufwand für die Anschaffung zusätzlicher Computertechnik und den Betrieb der Geräte den vermiedenen Wegstrecken zur Arbeit oder zu einer Sitzung gegenübergestellt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Sobald der Arbeitsweg nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann, spart die Arbeit von zuhause Emissionen ein, bei längeren Pendelstrecken sogar erhebliche Mengen, und ist gut für das Klima und unsere Umwelt.

 

 

Analyse des Arbeitens im Homeoffice

Analysiert man die Auswirkungen des mobilen Arbeitens, so ergibt sich bei der Nutzung eines Laptops und der Anschaffung eines Bildschirms für den Arbeitsplatz zu Hause ein zusätzlicher CO2-Ausstoss von 18 kg pro Jahr. Vergleicht man dies mit den Emissionen, die durch das Pendeln zum Arbeitsplatz entstünden, lohnt sich das Homeoffice schon ab einem Kilometer einfacher Fahrstrecke mit dem PKW oder ab zwei Kilometern mit dem öffentlichen Nahverkehr, auch wenn bei einer Vollzeitstelle nur die Hälfte der Zeit von zu Hause gearbeitet wird. Die durchschnittliche einfache Pendeldistanz in Deutschland liegt bei 15 km, also weit über dem angegebenen Grenzwert.

Die räumlichen Gegebenheiten zuhause und das jeweilige Heiz- und Beleuchtungsverhalten können den CO2-Ausstoss im Homeoffice individuell noch etwas vergrößern. Und unter dem Strich lassen sich Heizenergieeinsparungen durch das Homeoffice nur realisieren, wenn das Heizkonzept an den Büro- und anderen Arbeitsstandorten an die wechselnde Belegung angepasst wird. Insgesamt stellt die Studie fest, dass das Arbeiten von zuhause in erfreulichem Maße zur CO2-Einsparung beiträgt.

 

 

Videokonferenzen sparen viel Energie

© Grafik aus: Umweltbundesamt, Texte 94/2021, Green Cloud Computing

Ähnliche Ergebnisse zeigen sich für die Nutzung von Videokonferenztechnik. Je nach genutztem Gerät – also einem einfachen Laptop, einem Desktop-PC, oder eines großen Videomonitors – unterscheidet sich der Energieverbrauch für Nutzung und Herstellung. Dieser ist aber im Vergleich zum Energiebedarf und den Treibhausgas-Emissionen für den vermiedenen Anfahrtsweg gering.

Die Grafik zeigt, wie viele Kilometer mit dem Auto oder öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden können, wenn dafür die gleiche Menge THG-Emissionen entstehen wie für eine Stunde Videokonferenz. Bei Nutzung eines Laptops kann zum Beispiel ein Kilometer mit der Fernbahn zurückgelegt werden, mit dem Auto gerade 260 Meter. Etwas mehr verbrauchen große Bildschirme, aber auch die daraus entstehenden Emissionen entsprechen denen einer nur fünf Kilometer weiten Fernbahnstrecke.

Als Fazit lässt sich zusammenfassen: Auch wenn es viele Gründe gibt, die persönliche Begegnung am Arbeitsplatz zu pflegen, der Energieverbrauch ist es in den meisten Fällen nicht.

 

 

Studien

Umweltbundesamt (2021): Texte 94/2021, Green Cloud Computing, Studie des Öko-Institut und Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin

Öko-Institut e.V. (2022): Arbeiten im Homeoffice – gut für die Umwelt und die Mitarbeiter:innen? Analyse der potenziellen ökologischen und sozialen Auswirkungen mobilen Arbeitens, Freiburg: Februar 2022

Fact Sheet: CO2-Bilanzierung von Videokonferenzen (Klima-Kollekte)