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Das Heizen mit Holz zählt zu den Lösungen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Im kirchlichen Kontext stellt das Heizen mit Pellets, in einigen ländlichen Regionen auch mit Holzhackschnitzeln oder Scheitholz, eine Alternative zum Heizen mit Erdgas oder Heizöl dar. Allerdings wird, wer sich mit Holzheiztechniken beschäftigt, immer wieder mit grundsätzlichen Fragen konfrontiert. Antworten auf die häufigsten Fragen sind hier zusammengestellt.
Fehlfunktionen der Heizanlagen resultieren in vielen Fällen aus der Kombination von Planungs- und Installationsfehlern oder entstehen wegen schlechter Brennstoffqualität. Ein erfahrener Planer und ein sattelfester Heizungsbauer sind daher beim Einbau einer Holzheizung sehr zu empfehlen, wenn man lange Ruhe haben möchte. Auf hochwertige Qualität des Brennstoffs zu achten, schützt während des Betriebs der Anlagen vor bösen Überraschungen.
"Holzheizungen sind viel zu teuer!" Diese Aussage greift etwas zu kurz. Ja, die Anschaffungskosten sind größer als bei einer vergleichbaren Öl- oder Gasheizung, aber das umfasst erst einmal nur die Kosten für Kauf und Installation der Heizung. Die Kosten für den Brennstoff Holz sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen dafür niedriger.
Unabhängig von der Art der Heizanlage entstehen während des Betriebs über durchschnittlich 15 Jahre ebenfalls Kosten, für Brennstoff, Wartung und kleinere Reparaturen. Am Ende der Lebens-dauer muss die Heizung schließlich entsorgt werden. Die Gesamtkosten werden also (ebenso wie die Emissionen) von allen Phasen des Lebenszyklus beeinflusst und eine solide Wirtschaft-lichkeitsbetrachtung sollte das berücksichtigen. In vielen Fällen kann inzwischen durch die Förde-rung für die Anschaffung von klimafreundlichen Heizungen sowie die geringeren CO2- und Brennstoffkosten eine bessere Wirtschaftlichkeit im gesamten Lebenszyklus der Heizungsanlage erreicht werden als mit fossilen Heizungen.
Grundsätzlich entsteht bei der Verbrennung von Holz mehr Feinstaub als bei Erdgas oder Heizöl. Aber moderne Holzverbrennungsanlagen halten die geltenden strengen Immissionsschutz-Vorschriften ein. Technisch sorgt eine automatisch kontrollierte Luftzufuhr für eine sehr saubere und vollständige Verbrennung. Zudem minimieren moderne Staubfilter den Ausstoß feiner Partikel. Die eingesetzten Filter scheiden bis zu 80% der Feinstaubpartikel ab. (Dabei werden Partikel bis zu einem Durchmesser von nur einem Mikrometer erfasst. Das ist ein Hunderttausendstel eines Meters, also 0,000001 m.) Anders kann es im Falle von Kaminöfen aussehen, die ohne diese Filter und kontrollierte Sauerstoffzufuhr arbeiten.
Der Betriebsaufwand ist abhängig von der eingesetzten Technik und kann mit modernen Anlagen weitgehend reduziert werden. Statt der Befüllung des Brennstofflagers von Hand kann ähnlich wie bei Heizöl eine Befüllung durch den Lieferanten erfolgen. Der Heizkessel kann den Brennstoff über Förderschnecken oder Saugeinrichtungen (z.B. bei Pellets) selbstständig aus dem Brennstofflager beziehen. Dies gilt jedenfalls für Anlagen, die mit Pellets und Hackschnitzel betrieben werden, allein Scheitholzanlagen werden von Hand befüllt.
Die Ascheentleerung muss bei gut eingestellten Anlagen nur noch periodisch erfolgen und wird bei neueren Anlagen mit einer automatischen Benachrichtigung angezeigt. Eine gute Steuerungstechnik erlaubt wie bei jeder modernen Heizung die Einstellung eines an den Bedarf im Gebäude angepassten automatischen Heizprogramms, um möglichst effizient zu heizen (Vgl. auch die Antwort zur nächste Frage).
In Sachen Ascheentleerung wurden inzwischen entscheidende technische Fortschritte erreicht. Aschebehälter moderner Anlagen sind größer geworden und rundum staubdicht. Die Größe variiert dabei je nach Hersteller und Anlagenleistung. Bei vielen Anlagen muss man nur noch einmal im Monat die Asche entfernen und kann dies auch ohne eine Staubwolke erledigen.
Wie viel Asche bei der Verbrennung entsteht, hängt vom Brennstoff und dessen Qualität ab. Für Pellets wurden in den Zertifizierungen DIN plus und EN plus Höchstwerte für den Aschegehalt festgelegt. So dürfen „schlechtere“ Pellets nach EN plus A2 maximal 1,2 % ihres Gewichts als Asche hinterlassen. Für den jährlichen Verbrauch eines Einfamilienhauses von rund 4,8 t Pellets (entspricht etwa 23.000 kWh) bedeutet dies maximal 58 kg Asche pro Jahr. Das Deutsche Pelletinstitut empfiehlt die Asche bei Anlagen bis 100 kW Leistung über den Hausmüll zu entsorgen und nicht zum Düngen zu nutzen. Hintergrund sind der stark basische Charakter von Asche, die Gefahr der Schwermetallanreicherung und Überdüngung. Die Asche aus größeren Feuerungen sollte auf einer Deponie entsorgt werden.
Moderne effiziente Holzheizungen brauchen ein Lager, aber übermäßig groß muss es nicht sein. In einem typischen Einfamilienhaus hat ein Lager für Pellets einen ähnlichen Platzbedarf wie Tanks für eine Ölheizung. Der Umstieg von Öl auf Pellets bietet sich also an, da im Haus bereits Platz für ein Brennstofflager und die Zuwegung für das Lieferfahrzeug vorhanden ist. Ein Einfamilienhaus mit einem Heizkessel mit 20 Kilowatt Leistung benötigt etwa 18m³ Lagerraum. bei einer Raumhöhe von 2,4 Metern belegt dieses Lager dann eine Fläche von 7,5 m². Darin lässt sich in der Regel der Jahresbedarf Pellets einlagern. Weitere Informationen enthält unsere Kurzinfo Holzpellet-Lager.
Hackschnitzel brauchen aufgrund ihrer Form mehr Platz, da sie aufgeschüttet im Lager mehr Luft in den Zwischenräumen enthalten. Lager für Hackschnitzel sind daher größer und häufig in einem eigenen Gebäude untergebracht. Dieser Brennstoff und auch die entsprechende Heiztechnik eignet sich eher für die Beheizung von Gebäudeensembles.
Häufig wird argumentiert, dass das Heizen mit Holz nicht wie häufig beworben komplett CO2-neutral sei, und das stimmt. Allerdings liegt der CO2-Ausstoß bezogen auf eine Kilowattstunde Wärme auch unter Berücksichtigung des Energieaufwands für das Fällen und verarbeiten sowie den Transport immer noch weit unter den Emissionswerten anderer Brennstoffe. Mit nur 25 Gramm CO2-e/kWh betragen die Emissionen im Vergleich zum Heizen mit Erdgas nur etwa ein Zehntel. Nicht klimaneutral, aber sehr klimafreundlich.
Eine weitere Diskussion, die sich daran häufig anschließt, stellt die Herkunft des Holzes in den Fokus. Schwarz geschlagenes Holz ist nicht nur illegal, sondern auch nicht nachhaltig. Daher ist es wichtig, bei der Beschaffung von Holz auch diesen Punkt zu bedenken und die Herkunft aus nachhaltigen Quellen sicherzustellen. Holz aus deutscher Waldwirtschaft unterliegt strengen Regelungen des Bundes und der Länder (Waldschutz- und Naturschutzgesetze). Aktuell werden bspw. über 85 Prozent des deutschen Pelletverbrauchs aus heimischen Quellen, den sogenannten Sägenebenprodukten gedeckt, sodass nur wenig importiert werden muss.
Es ist zu empfehlen bei Holz immer auf vertrauenswürdige Zertifikate zu achten. FSC, PEFC oder Naturland sind Zertifikate, die den gesamten Herstellungsprozess regeln und Auflagen für ökologische Herstellung festlegen. Für Pellets sollte auch auf ENplus-zertifizierte Händler und Hersteller geachtet werden, da das Siegel auch die Brennqualität überwacht.
Auch in der Menge hat nachhaltiges Heizen mit Holz seine Grenzen. Aber Pellets, Hackschnitzel oder Scheite sind auch nur einige der nutzbaren Energiequellen, um nachhaltig zu heizen. Gesamtwirtschaftlich betrachtet benötigen wir eine Mischung aus den verschiedenen klimafreundlichen Technologien. Uneingeschränkt für eine Holzheizung spricht, wenn man eigenes oder regional wachsendes Holz verwenden kann, das als Abfall verwertet wird. Damit muss man sich über die Herkunft keine Gedanken machen und kann mit gutem Gewissen heizen - solange das Energiesparen dabei nicht aus dem Blick gerät.