SCHLIESSEN

Auf einen Blick

Einkauf
Mobilität
Gebäude
Klimatipps

Suche

Erneuerbare Energie für Kirchengemeinden

Kirchliche Gebäude mit erneuerbarer Energie versorgen

Ein Kennzeichen erneuerbarer Energie ist, dass viele Formen nah am Ort des Verbrauchs umgewandelt und zur Strom- oder Wärmeversorgung von Gebäuden eingesetzt werden können. Das gilt für vor allem für Sonnenenergie, teilweise auch für Biomasseheizanlagen.

Gesetzliche Vorgaben schreiben die Nutzung erneuerbarer Energie im Gebäude teilweise bereits heute vor, und werden als Teil der staatlichen Klimaschutzpolitik bis spätestens 2045 alle Gebäude betreffen.

Hier finden Sie Informationen zu verschiedenen Technologien und Formen erneuerbarer Energie, deren Nutzung im kirchlichen Kontext sinnvoll ist.

Umweltwärme zum Heizen nutzen

Einen stark wachsenden Anteil an Heiztechniken für die Wärmeversorgung von Gebäuden stellen die verschiedenen Systeme dar, die Umweltwärme nutzen. Meist wird die Wärme mit einer strombetriebenen Wärmepumpe auf das benötigte Temperaturniveau gebracht. Dies ist zum Beispiel bei Erdwärmesystemen (oberflächennah bis max. 100 m Tiefe) oder der Luft-Wärmepumpe der Fall. Diese Technik lässt sich in kleineren Wohngebäuden, aber auch in größeren Gebäuden wie etwa den in der Nordkirche verbreiteten Gemeindezentren mit über 500 qm schon effizient einsetzen. Auch in älteren Gebäuden lassen sich gute Betriebsergebnisse erzielen, wenn die wichtigsten Dämmmaßnahmen erfolgt sind und die Heizflächen des Heizungsverteilsystems ergänzt werden können.  Eine weitere Einsatzmöglichkeit dieser Wärmequellen sind kleinere Wärmenetze mit niedrigeren Vorlauftemperaturen.

Die Geothermie aus technisch aufwändigeren Tiefenbohrungen liefert sehr hohe Temperaturen und wird primär für klassische Fernwärmesysteme mit den verschiedensten Temperaturniveaus eingesetzt.

Biomasse und Co.

Biomasse umfasst neben Holz aus verschiedenen Quellen auch landwirtschaftliche Reststoffe und Energiepflanzen - und ist damit als Energiequelle sehr differenziert zu betrachten. Dabei ist wichtig, nach dem Ursprungsort der Biomasse zu gucken, und beispielsweise zu unterscheiden, ob es sich um Reststoffe oder den Anbau ausschließlcih für die Energieerzeugung handelt. Dies hat u.a. Einfluss auf die Energiebilanz und damit auch die Treibhausgasbilanz. Ein weiteres Kriterium für eine Bewertung ist die Wirkung für den Erhalt der Artenvielfalt, von intakten Ökosystemen und von Urwäldern.

Für viele historische kirchliche Gebäude hat zum Beispiel eine Pelletheizung den Vorteil, dass damit hohe Wärmeanforderungen gut gedeckt werden können. Wer sicher gehen möchte, im Sinne des Klimaschutzes zu entscheiden, nutzt lokale und nachhaltige Biomasse aus Abfallstoffen, und auch diese nur soviel wie unter Beachtung des effizienzten und sparsamen Energieeinsatzes wirklich notwendig ist.

In diesem FAQ haben wir einige Fakten zum Thema Biomasse zusammengetragen.

Solarenergie auf kirchlichen Dächern

Sonnenenergie kann zur Erzeugung von Strom oder Wärme genutzt werden, für den Verbrauch vor Ort, für die Einspeisung in ein Netz oder in einen Energiespeicher. Die Unterschiede der Technik sind im Kurzinfo Solarenergie  erklärt.

Die Nutzung im kirchlichen Kontext ist je nach Ausgangslage vor allem auf den Dächern von Gemeindehäusern möglich. Auch auf Pfarrhäusern oder Pastoraten mit Wohnnutzung ist Solarenergie häufig technisch und wirtschaftlich sinnvoll, insbesondere seit die Einspeisebedingungen für eigenerzeugten Strom mit der Novelle des EEG vom Sommer 2022 verbessert wurden.

Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, findet in der PV-Handreichung der Ev. Kirche in Mitteldeutschland oder der Handreichung der Ev. Kirche im Rheinland umfangreiche Erläuterungen und Tipps.

Solarenergie auf kirchlichen Landflächen

Eine weitere Möglichkeit ist, kirchliche Landflächen für Freiflächen-Anlagen zur Verfügung zu stellen, wenn dem nicht die landwirtschaftliche Nutzung entgegensteht. Wie sich Flächen sowohl für die Stromerzeugung mit Photovoltaik als auch gleichzeitig für die Nahrungsmittelerzeugung nutzen lassen, ist in Deutschland Gegenstand von etlichen Pilotvorhaben und wird über das Energieeinspeisegesetz (EEG) gefördert. Hier werden die Formen der sogenannten Agri-PV-Anlagen vorgestellt.

Auch Solarthermieanlagen können als Freiflächenanalgen errichtet werden. Die so gewonnene Wärme wird in ein Wärmenetz eingespeist und versorgt zusammen mit anderen Wärmequellen örtliche Quartiere. Zum Beispiel wird das Christian-Jensen-Kolleg und einige Gebäude der Kirchengemeinde Breklum über ein örtliches Wärmenetz mit Solarwärme beliefert.