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Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Verwaltungen der Nordkirche haben im Winter 2022/23 bis zu 25 Prozent Energie gespart. Besonders hoch sind die Einsparungen für die Beheizung von Kirchen, aber auch in einzelnen Verwaltungsgebäuden konnten hohe Einsparungen erzielt werden. Bei 30 Prozent im Vergleich zum Mittel der Jahre 2019-2021 liegen die Einsparziele aus dem Klimaschutzplan bis zum Jahr 2027. Gelingt es die Einsparaktivitäten in den kommenden Jahren zu verstetigen, sind damit hohe Anteile der Einsparziele erreicht und die Zwischenziele der Nordkirche auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität rücken in Reichweite.
Erste Auswertungen der Energieverbrauchsdaten von Kirchen für das Jahr 2022 hatten bereits gezeigt, dass die Einsparbemühungen in den Kirchengemeinden der Nordkirche im vergangenen Winter Wirkung zeigen. Dies haben aktuelle Auswertungen der vergangenen Wintermonate nun bestätigt:
Für den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg mit 74 Kirchen und Kapellen liegen annähernd vollständige Daten für den Winter 2022/23 vor. Dort ging der Verbrauch im Vergleich zum Winter davor um insgesamt 24 Prozent zurück. Nach ersten Erfahrungsberichten haben verschiedenen Aktivitäten zu den Einsparungen beigetragen: zentrale Maßnahme war die Temperaturen für Gottesdienste und häufig auch für die Grundtemperierung abzusenken. Teilweise wurde das Gemeindehaus als Winterkirche genutzt. Einige Kirchengemeinden konnten rechtzeitig Sitzpolsterheizungen einbauen und so viel Energie einsparen.
In den bisher betrachteten Gemeindehäusern der Nordkirche (für etwas ein Viertel aller Gemeindehäuser sind die Verbrauchswerte bekannt) ist ebenfalls Energie gespart worden. Der Wärmeverbrauch ist im gesamten Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr um 13% gesunken. Auswertungen für die Wintermonate 2022/23 liegen noch nicht vor. Aber wie in den Kirchen lassen sich auch in den Gemeindehäusern hohe Einsparungen für den vergangenen Winter erwarten, wenn davon ausgegangen wird, dass die Gemeinden erst in der zweiten Jahreshälfte in größerem Umfang mit Energiesparmaßnahmen begonnen haben.
Wie hoch das Potenzial im Einzelfall sein kann, zeigt die Auswertung für ein Gemeindehaus mit Kirchenbüro und zahlreichen Gemeinderäumen: Hier sind Einsparungen von 40% zu verzeichnen, die zu großen Teilen durch die Anpassung der Heizzeiten an die tatsächliche Belegung und durch Temperaturabsenkungen in den Räumen sowie auf den verschiedenen Steuerungsebenen der Heizung erzielt wurden.
Und auch im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf wird sichtbar: die Gemeinden gehen runter vom Gas. Dort liegen jetzt die ersten Auswertungen aus zwei Kirchengemeinden vor. Außerdem berichtet die Verwalterin des Friedhof Herzhorn von den verschiedenen Klimaschutzaktivitäten der letzten Jahre und den Einsparerfolgen durch das Energiecontrolling und ein neues Heizkonzept.
Auch der Stromverbrauch der Kirchengemeinden ging zurück. Strom wurde vermutlich durch Abschalten von Außenstrahlern gespart, aber auch durch die Verlagerung von Gottesdiensten in die Gemeindehäuser und die Umrüstung auf LED. Auswertungen der Verbrauchsdaten von Kirchen und Gemeindehäusern in sechs Kirchenkreisen zeigen für das Jahr 2022 Einsparungen von 10 bis 13 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Auch in den kirchlichen Verwaltungen wurden Temperaturen gesenkt und Strom gespart. In den Hauptgebäuden des Landeskirchenamtes ging der Wärmeverbrauch seit 2019 um 13 Prozent, der Stromverbrauch um 18 Prozent zurück.
Besonders hoch waren die Heizwärmeeinsparungen im Winter 2022/23. Sie betrugen 12 Prozent und mehr. Den wesentlichen Beitrag dazu haben die Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes geleistet, indem sie die Temperaturen in ihren Büros gesenkt haben. Im Gebäude Dänische Straße 21-25/Jensen Damm wurde zusätzlich die Heizungsanlage optimiert, was Einsparungen von insgesamt 28% im Vergleich zum Vorjahresverbrauch erbrachte.
Im Landeskirchenamt sind die Energiesparmaßnahmen als Teil des im April 2022 beschlossenen Umwelt- und Klimaschutzkonzeptes des Amtes umgesetzt worden und werden durch Schulungen für Mitarbeitende begleitet.
Alle hier zusammengetragenen Daten sind der Energiecontrolling-Software Interwatt entnommen, die in der Mehrheit der Kirchenkreise der Nordkirche eingesetzt wird. Überall dort, wo regelmäßig monatliche Zählerstände erfasst werden, können unterjährige Auswertungen erfolgen, z.B. im Fall der Kirchen in Schleswig-Flensburg. Die Kirchengemeinden erhalten in der Regel Quartalsberichte mit der Verbrauchsentwicklung in ihren Gebäuden. Diesen Winter wurden vielfach auch Monatsberichte verschickt, um den Gemeinden eine zeitnahe Rückmeldung zu den Effekten ihrer Einsparaktivitäten zu geben. Um den Vergleich mit den Vorjahreswerten zu ermöglichen, sind alle hier dargestellten Daten witterungsbereinigt, also auf das meteorologische Standardjahr umgerechnet.
Die Verantwortlichen in der Nordkirche haben früh auf die sich im Sommer 2022 abzeichnenden Lieferengpässe für Öl und Gas infolge des Ukrainekrieges reagiert und sich mit dem europäischen Nachbarland solidarisiert:
Kirchenkreisräte der Kirchenkreise der Nordkirche informierten ihre Kirchengemeinden und Einrichtungen über zu erwartende Kostensteigerungen und forderten vielfach die Kirchengemeinderäte dazu auf, sich durch eigene Beschlüsse den staatlichen Einsparzielen zu verpflichten. Dem vorausgegangen war ein Aufruf der Klimaschutzmanager:innen der Nordkirche vom März 2022, die Heiztemperaturen in Kirchen zu reduzieren. Um auch für andere Gebäude Hilfestellung zum Energiesparen zu geben, wurden im Sommer 2022 20 Tipps für 20 Prozent Energieeinsparung, der Energiespar-Ratgeber und weitere Materialien veröffentlicht. Zusätzlich wurde eine online-Workshopreihe für Kirchengemeinden in der Nordkirche zusammengestellt.
Diese nordkirchen-weiten Aktivitäten wurden in vielen Kirchenkreisen durch persönliche Beratungsangebote und Förder-Initiativen ergänzt. Auf große Resonanz traf zum Beispiel in Dithmarschen das Angebot des Kirchenkreises, die ersten Kirchenbankreihen mit Sitzpolsterheizungen auszustatten. Auch in anderen Kirchenkreisen steigt das Interesse für diese Technik deutlich.
Für die Überwachung des Innenraumklimas und der konservatorisch gebotenen Luftfeuchte in Kirchen wurde in Hamburg-West/Südholstein und in Rendsburg-Eckernförde in fernauslesbare Geräte investiert, um so die Kirchengemeinden dabei zu unterstützen Heiztemperaturen kontrolliert und ohne Folgeschäden für Orgeln und Inventar absenken zu können.
Gut angenommen wurde auch die Fachberatung zur Anpassung und Optimierung der Heizungssteuerung und der Heiztemperaturen, die in zahlreichen Kirchenkreisen angeboten wird.
Die Erfolge zu verstetigen wird eine der wichtigen Aufgaben für den kommenden Winter sein, durch weitere nordkirchenweite Angebote, die zeitnahe Erstellung von Energieberichten und durch die persönliche Beratung der Verantwortlichen in Kirchengemeinden. Ziel ist auf diesem Wege noch weitere Einsparmöglichkeiten zu identifizieren und die breite Umsetzung zu unterstützen.